Ich bin zu spät, ich bin zu spät… fast hätte ich meine nächste Reise verpasst… gerade noch geschafft und mich rechtzeitig eingewählt 😅.

Anmerkungen

Definition “Namespace” - meine Gedanken schweben 🚀

  • dient dazu XML-Formate unterscheiden zu können in einem Dokument
  • es handelt sich in der Regel um eine URI
  • meist wird jedem Namespace ein Kürzel zugewiesen z.B. dc (bei DublinCore)
  • der Qualifizierte Elementname: dc:title wobei title der Elementname und z.B. http://purl.org/dc/elements/1.1/ der Namespace

Koha in der Anwendung

Nach all dem Installieren durften wir nun unsere Bibliothek mit Leben also Büchern und auch Benutzern füllen.

Die Anleitung war klar verständlich und ich muss zugeben es ist keine Hexerei ein Titel aufzunehmen und auszuleihen. Einen Vergleich zu anderer Bibliothekssoftware kann ich nicht anstellen da ich in keiner Bibliothek arbeite. Aber wenn ich an meine Arbeitsstelle denke wo wir nur schon für die Mutation eines verstorbenen Kunden drei verschiedene Programme aufrufen und mutieren müssen, ist es schon viel benutzerfreundlicher alles in einem Tool zu erledigen.

Selbstverständlich kann ein Buch auch via Katalog aufgenommen werden - was durch aus Sinn macht, haben doch viele Bibliotheken die gleichen Bücher und somit müssten immer die gleichen Werte erfasst werden.

Dafür verwenden wir den Z39.50 Server und erstellen so eine Schnittstelle zu sru.gbv.de für den Datenimport (copy cataloging). Die Frage warum mit einem Katalog aus Deutschland gearbeitet wird und nicht z.B. mit dem NEBIS-Katalog kann schnell beantwortet werden. Mit unserer virtuellen Maschine sind wir sozusagen im Netzwerk der FHGR und diese hat aus Sicherheitsgründen einige Ports gesperrt und darunter fällt auch der Port von NEBIS. Ich persönlich finde dies überhaupt nicht schlimm. Ich schaue sehr gerne über den Tellerrand hinaus.

Start - Katalogisierung - Import über Z39.50/SRU

Anschliessend das gewünschte Buch suchen und auswählen, die Pflichtfelder wo nötig ergänzen (kommt eine Meldung, wenn ein Pflichtfeld noch offen ist) und auf Exemplar hinzufügen klicken. Fertig.

Marktüberblick Bibliothekssysteme

Marshall Breeding ist ein freier Berater, Sprecher und Autor. Jedes Jahr bringt er einen vielbeachteten «Library Systems Report» mit Statistiken im American Libraries Magazine heraus. Dieser Report beleuchtet vor allem USA und UK.

Darin meint er zum Jahr 2019: In der Bibliothekstechnologiebranche gab es 2019 einige bedeutende Veränderungen. Ex Libris, ein Unternehmen von ProQuest, hat Innovative Interfaces übernommen und damit das Kräfteverhältnis verschoben, was die Position von Ex Libris im Bereich der Technologie für wissenschaftliche Bibliotheken stärkt und das Unternehmen zu einem wichtigen Akteur für öffentliche Bibliotheken macht. Dieser Schritt schränkt die Auswahl an Wettbewerbern in einer Branche ein, die für viele Bibliotheken ohnehin nur wenige brauchbare Optionen bietet.

Im Mai 2020 also mitten in der immer noch andauernden COVID-19-Pandemie meinte er es brauche Zeit, um diese Ereignisse zu verdauen und was die Auswirkungen auf Märkte und Investitionen sind müsse sich erst zeigen. Aber es sei zu erwarten, dass ProQuest seine Pläne für die von Innovative übernommenen Produkte und Dienstleistungen umsetzt. Besonders wichtig wird es sein, die Strategien für öffentliche Bibliotheken zu beobachten. Es werde mutige Schritte erfordern, um mit Ex Libris in wissenschaftlichen Bibliotheken zu konkurrieren.

Open-Source und Koha

Open-Source-Software ist seit 2006 Teil der Bibliothekstechnologie-Szene. In den USA basieren 15,2 % der ILS-Implementierungen auf Open Source (Koha 6,9 %, Evergreen 8,3 %) und machen 7,6 % der Implementierungen in wissenschaftlichen Bibliotheken aus. Koha ist weltweit im Einsatz und ist auch in vielen Entwicklungsländern weit verbreitet. Evergreen, das für öffentliche Bibliothekskonsortien entwickelt wurde, wird hauptsächlich in den USA und Kanada zum Einsatz.

Gerade der Aspekt, dass Koha auch in Entwicklungsländern und somit genau dort wo keine teuren Systeme eingeführt und unterhalten werden können im Einsatz ist, zeigt wie wichtig solche Open-Source-Projekte sind.

Aktuelle Entwicklungen

SLSP (Swiss Library Service Platform) wird Alma einführen. Der Server steht in Amsterdam und somit sind dort auch alle Daten gelagert/gespeichert. Speicherung von Daten ausserhalb der Schweiz kann unterumständen problematisch werden.

ALMA (Nachfolge von Aleph)

  • ERM integriert (ist bei Aleph und Koha nicht der Fall)
  • neuste Technik (Schnittstellen)
  • Cloudbasiert

Ein Kritikpunkt ist sicherlich, das langfristig ein Nachteil durch Abhängigkeit zum Hersteller Ex Libris entstehen kann.

FOLIO grösste Open-Source-Alternative in Entwicklung

FOLIO ist eine von der internationalen Folio-Community entwickelte cloudfähige Open-Source-Softwarebasis für ein Bibliotheksmanagementsystem. FOLIO wird von der Open Library Foundation gehostet, einer gemeinnützigen Organisation. Der Hauptgeldgeber ist EBSCO Information Services.

Es bleibt also spannend an der Bibliothekssoftware-Front und es wird sich zeigen in welche Richtung die Entwicklung geht. Ich hoffe einfach, dass die grossen Player nicht alles abgrasen, sondern dass immer eine kleine aber feine Community bleibt wie z.B. Koha.