Die heutige Etappe führt mich ins Land der Repository-Software…

ArchivesSpace

ArchivesSpace wurde von Archivaren für Archive entwickelt. Es ist eine Open-Source-Anwendung für das Informationsmanagement in Archiven zur Verwaltung und Bereitstellung von Web-Zugriff auf Archive, Manuskripte und digitale Objekte. ArchivesSpace ist eine Java-Software.

  • Accession - Dient zur Dokumentation des Erwerbungsprozesses (woher, von wem, wann), ist jedoch meist nicht öffentlich (zumindest nicht von Beginn an) da es vertrauliche Angaben enthält. Wünschenswert wäre es, wenn es am Schluss öffentlich gestellt würde.

  • Resource - Oberste Ebene der Verzeichnungsstufen (ISAD-G), zum Beispiel ein Nachlass (kann aber auch direkt ein Objekt sein, wenn die Resource nur eine Verzeichnungsstufen hat).

  • Archival Object - Nachweis von Objekten auf weiteren Verzeichnungsstufen (Bestand, Serie, Akte, Einzelstück). Sie werden als Add Child an vorhandene Resources gehängt.

Detour

  • & = kaufmännisches und-Zeichen (wusste ich bis anhin nicht)
  • Daemon = Programme, die an System hängen (shell-Fenster muss immer offen sein; im Hintergrund laufen) und nicht an Prozessen, die jemand selbst gestartet hat

Marktüberblick Archivsysteme

  • ArchivesSpace vor allem in USA
  • Access to Memory (AtoM) als Alternative
  • In CH vor allem scope.Archiv und CMISTAR (kommerzielle Produkte)
  • Für Präsentation auf Webseite wird meist eine zusätzliche Software verwendet
Bibliothek Archiv
Duzendware Unikate
Ausleihe / Zugang Nutzung auf Anfrage
Mediengetrieben Findmittel / Entstehungszusammenhang
MARC21 zukünftig BIBFRAME EAD zukünftig RiC

Wie bereits im vorherigem Logbuch erwähnt, ist die Betrachtungsweise resp. die Herangehensweise eine andere. Was sich auch in den entsprechenden Software wiederspiegelt. Aber ich finde es ist kein Widerspruch. Es muss nicht entweder oder sondern es kann beides sein.

Repository-Software für Publikationen und Forschungsdaten

Open Access – ist der freie Zugang im Internet zu wissenschaftlichen Publikationen. Die Idee dahinter ist, dass die von der Öffentlichkeit finanzierte Forschung dieser auch kostenfrei wieder zur Verfügung gestellt werden soll und nicht von den Verlagen wieder zurückgekauft werden. Ein anderer Aspekt ist auch die Zugänglichkeit von Wissenschaftlern mit geringeren Budgets an wissenschaftlichen Ergebnissen und am Diskurs.

Open Source – ist eine Software deren Quellcode öffentlich ist und von Dritten eingesehen, geändert und genutzt werden kann.

Open Data - sind Forschungsdaten (Rohdaten) die bei der Forschung entstehen (z.B. bei der Messung eines physikalischen Experiments)

Forschungsinformation - sind Daten über Forschende selbst (Uni, Drittmittel, Patente)

Zenodo ist ein allgemeines Open-Access-Repositorium, das im Rahmen des europäischen OpenAIRE-Programms entwickelt und vom CERN betrieben wird. Es ermöglicht Forschenden, Forschungsarbeiten, Datensätze, Forschungssoftware, Berichte und alle anderen forschungsbezogenen digitalen Artefakte zu hinterlegen. Für jede Einreichung wird ein dauerhafter digitaler Objekt-Identifikator (DOI) geprägt, der die gespeicherten Objekte leicht zitierfähig macht.

Zenodo kann als best practice Beispiel genannt werden.

Detour

Als Namensgeber für Zenodo fungiert der erste Bibliothekar der Bibliothek von Alexandria, der den Namen Zenodotus trug. Er entwickelte ein Organisationssystem, mit dem er die Texte in der Bibliothek ordnete. Zudem versah er die Rollen mit Vermerken sodass mit diesen einfacher zu hantieren war - sozusagen die ersten Metadaten.

ORCHID vergibt Forschenden weltweit eindeutige Identifikatoren sogenannte ORCHID-iD. Mit welchem sie ihre Forschungsergebnisse verknüpfen können.

Ich fand den Input zu zenodo und Orchid sehr spannend. Bis anhin kannte ich diese Tools noch nicht. Es macht jedoch durch aus Sinn eine eindeutige Identifikationsnummer zu haben und dies institutsunabhängig.

Schon wieder geht ein Tag zu Ende und es ist bereits Halbzeit auf meiner Reise.