Auf zu neuen Ufern…

XML-Deklaration

Am Anfang jeder XML-Datei steht die Deklaration (Erkennungszeichenfolge):

<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="yes"?>

Deklaration Bedeutung
<?xml Hinweis an Software (Parser) du liest jetzt XML
version="1.0" Version 1.0 (es gibt auch Version 1.1)
encoding="utf-8" Zeichencodierung utf-8 (könnte auch eine andere sein)
standalone="yes"?> Dokumenttypdefinition DTD yes = keine separate DTD / no = es gibt separate DTD aber nicht in dieser Datei

Die Reihenfolge der Attribute ist vorgegeben und darf nicht geändert werden. Einzig die DTD könnte weggelassen werden.

Einschub: JSON-API (JavaScript Object Notation) ist ein verbreitetes Format für moderne Webschnittstellen. Es lässt sich maschinell gut auswerten. Sie ist aber weniger eine Bibliotheks- und Archivspezifische Schnittstelle (bis jetzt).

LIDO Lightweight Information Describing Objects

Gedächtnisinstitutionen (Museums- und Sammlungsobjekten) nehmen LIDO als XML-Schema zum Austausch und Harvesten von Metadaten. LIDO wird in der Deutschen Digitalen Bibliothek, Europeana und im Yale Center for British Art verwendet.

Meist verwendeten Gedächtnisinstitutionen ihre hauseigenen Formate für die Speicherung von Information über ihre Sammlungen. Dies macht die gemeinsame Nutzung der Daten schwierig. So muss für jedes Format ein Crosswalk geschrieben werden was zeitaufwändig und kostspielig ist.

LIDO ist ein XML-Harvesting-Schema. Das Schema ist für die Bereitstellung von Metadaten vorgesehen, die in einer Vielzahl von Online-Diensten verwendet werden können, von der Online-Sammlungsdatenbank einer Organisation bis hin zu Portalen mit aggregierten Ressourcen, sowie für die Darstellung, gemeinsame Nutzung und Verbindung von Daten im Web. Es ist nicht als Basis für ein Sammlungsmanagementsystem oder zur Unterstützung von Leih- und Erwerbungsaktivitäten gedacht. Die Stärke von LIDO liegt in seiner Fähigkeit, die gesamte Bandbreite an beschreibenden Informationen über Museumsobjekte zu unterstützen.

LIDO beschreibt Objekte ereignis-zentriert (Ereignisse als Entitäten) und nicht dokument-zentriert. Beziehungen ergeben sich automatisch durch die ereignis-zentrierte Modellierung.

Struktur:

  • Deskriptive Datenfelder
    • Identifikation (Titel/Objektname, Inschrift, Masse, Beschreibung)
    • Klassifikation (Art des Objekts, Gattung, Form, Geschlecht)
    • Ereignisse (Entstehung, Herstellung, Restaurierung, Ankauf, Verlust, beteiligte Personen und Objekte, dazu gehörige Orte)
    • Relation (Verbindungen zu anderen Entitäten wie Personen, Gegenstände, Orte)
  • Administrative Information
    • Rechte (Objekt, Nutzung, Verbreitung)
    • Datensatz (ID, Art, Herkunft des Datensatzes)
    • Ressourcen (Link zum Datensatz, verknüpfte Seiten)

Weiter unterscheidet LIDO zwischen «display elements» - Information die Nutzende auf einer Webseite angezeigt werden und «index elements» - welche die Grundlage für die Suche und Retrieval bilden.

Im Verhältnis zu CIDOC CRM ist LIDO «lightweight».

Detour

Europeana ist ein von der Europäischen Union geschaffenes Webportal mit digitalisierten Museumssammlungen von mehr als 3000 Institutionen in ganz Europa. Es umfasst Datensätze von über 10 Millionen kulturellen und wissenschaftlichen Artefakten, die auf einer einzigen Plattform zusammengeführt und auf vielfältige Weise präsentiert werden.

Ich fand den Ausflug in die Museums-Welt sehr spannend und hätte es gerne noch vertieft angeschaut. Denn auch wenn sich der Kurs und wir uns in der BAIN-Welt bewegen sollte dennoch ein Blick in andere Bereiche vorgenommen werden um zu sehen was für Entwicklungen passieren.