Jetzt ist sie also vorbei – meine Reise in die BAIN-Welt.

Der Weg führte mich nach Koha und sogar nach ArchivesSpace und DSpace wo ich mich fast verloren hatte. Doch OpenRefine fand mich wieder und mit BIBFRAME und RiC wagte ich einen Blick in die Zukunft. Neue Freunde fand ich in CodiMD und GitHub.

CodiMD haben wir im Projektkurs (Modul in diesem Semester) direkt anwenden können und ich bin immer noch begeistert davon.

Es war alles neu für mich – manchmal auch schwierig – dies auch weil ich wie eingangs erwähnt weder im Bibliotheks- noch im Archivbereich tätig bin. So habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten zu alternativen Systemen oder Praxisbeispielen. Daher war es auch herausfordernd das gelernte richtig einzuordnen und irgendwie zu verknüpfen damit ich nicht alles wieder vergass. Ich denke es wäre gut, wenn ich noch einen Einstiegskurs in die Grundlagen der Informatik belegen würde. Ich war oft enttäuscht von mir selbst, dass ich so schnell den Mut verlor, wenn etwas nicht funktionierte. Hier muss ich noch an mir arbeiten.

Das Semester war intensiv und ich wurde in allen Modulen gefordert und manchmal fast überfordert. Ich habe jedoch alle BAIN-Vorlesungen besucht und so gut es ging die Übungen und Hausaufgaben gelöst. Die Übungen während der Vorlesung hätte ich gerne für mich allein gelöst da ich meist mehr Zeit benötigte als meine Kommiliton’innen. Ich verstehe aber schon den Nutzen einer Gruppenarbeit. Ich hätte gerne mehr Zeit gehabt, um mich durch die zur Verfügung gestellten Links durch zu klicken oder das eine oder andere auszuprobieren in den Systemen, die wir installiert haben.

Bei den Tagebucheinträgen kam ich irgendwann in Rückstand, den ich erst in diesem Jahr wieder aufholte. Natürlich wäre es besser gewesen dort hartnäckiger dran zu bleiben.

Aber es war und ist keine einfache Zeit. Ich bin seit Mitte März im HomeOffice und habe meine Arbeitskolleg’innen seit dann nicht mehr gesehen. Der Dezember ist immer sehr arbeitsintensiv mit dem Jahresabschluss.

Es gab aber auch positive Aspekte, die ich mitnehmen kann. So fand ich den Einblick in die BAIN-Welt spannend und vor allem auch dass wir selbst die Sachen ausprobieren konnten. Ich hatte auch jedes Mal kleine Erfolgserlebnisse, wenn etwas funktioniert hat– und für kurze Zeit die Gewissheit, dass ich doch kein Technik-Banause bin. Ich habe sicherlich viel gelernt was ich irgendwann in welcher Form auch immer mal nutzen kann. Was ich definitiv mitnehme hat eigentlich weniger mit BAIN zu tun als mit - wie soll ich es ausdrücken - einer “Lebensphilosophie”: Transparenz, Offenheit, Toleranz, Zusammenarbeit, Wissensaustausch, Open-Community…

Grundsätzlich ist es nie falsch hinter die Oberfläche zu blicken:

  • Was gibt es überhaupt für Tools?
  • Wer steckt dahinter?
  • Wie sind die Systeme aufgebaut?
  • Welche Regelwerke dienen als Grundlage?
  • Wie funktioniert der Zusammenzug der Daten?
  • Wie werden Daten vereinheitlicht?
  • Wie funktioniert ein Crosswalk?
  • Wie funktioneren Suchmaschinen?

Sehr gefallen hat mir der Einblick in das Projekt am Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Hier war schön ersichtlich wie alles zusammenkommt. Gerne hätte ich mehr solche Exkurse gehabt. Der Ausblick über die zukünftigen Standards (BIBFRAME, RiC) fand ich auch sehr interessant. Ich bin immer noch wissbegierig und werde das eine oder andere Thema verfolgen.

Ich möchte mich bei meinen beiden Dozenten (Felix Lohmeier und Sebastian Meyer) herzlich bedanken für die ruhige, sachliche, offene und vor allem sehr kompetente Reisebegleitung durch die BAIN-Welt.

"much to learn you still have, my young padawan"